Burnout

Ist das Burnout-Syndrom eine Krankheit der Moderne? Welche Beschwerden, Ursachen und Behandlungen sind für einen Betroffenen und seine Mitmenschen informativ und zu beachten? Diesen Fragen gehen wir auf unserer Seite "die-depression" nach.

Der Begriff Burnout schneidet ein spannendes und aktuelles Thema an. Im Deutschen ist diese Bezeichnung auch unter Erschöpfungsdepression bekannt. Obwohl diese Krankheit zurzeit einen hohen Stellenwert in den Medien trägt, können die meisten nur grobe Angaben über diese Thematik wiedergeben. Spricht man vom Burnout, muss man grundsätzlich wissen, dass nicht die Symptome die Krankheit ausmachen, sondern die mutmaßliche Geschichte, auch Ätzologie genannt. Der Übergang zwischen „normal“ und krank ist in diesem Fall fließend. In der Regel ist immer eine Eigenschaft extrem ausgeprägt wie z.B. Zwanghaftigkeit, Hysterie oder ähnliches. Besonders betroffen sind Leute, die hoch motiviert sind. Aber auch wenn man beispielsweise einen Arbeitskollegen hat, mit dem man nicht klar kommt, leidet man an Stress, wodurch die Krankheit ausgelöst werden kann. Daraus kann sich ein Abhängigkeitssyndrom entwickeln sowie überdurchschnittlicher Konsum von Alkohol.

Burnout besteht aus unterschiedlichen Phasen: 1. Hyperaktive Phase mit idealisierender Begeisterung 2. Phase der Vermeidung mit innerer Distanzierung 3. Phase der Erschöpfung und Isolation

Sobald man alle Phasen durch hat, entsteht eine Symptomkombination, sodass eins zum anderen kommt. Wichtig: Oft versteckt sich hinter einem Burnout eine typische Episode der Depression, die zu vermindertem Antrieb sowie Kraftlosigkeit führt. Infolgedessen entsteht eine Überforderung und letztendlich eine Erschöpfung. Vom Betroffenen würden diese Symptome daher als Burnout-Syndrom fehlinterpretiert werden.
Überschneidung von Burnout mit anderen Symptomen

Beschwerden

Typische Symptome sind Schlafstörungen, Unruhe, Kraftlosigkeit und Erschöpfungsgefühle. Auch der Verlust an Empathie, Verbitterung, körperlichen Beschwerden oder Entmenschlichung d.h. mehr wie ein Apparat zu funktionieren, sind gravierend.

Hier haben wir Ihnen noch einige verlorene Fähigkeiten aufgelistet. Zum einen das eigene Selbst nicht zu erkennen und zu führen und zum anderen nicht mehr die Fähigkeit zu haben, Beziehungen gut zu führen und sich auf andere einzulassen.

Verminderte oder veränderte Wahrnehmung:

  • Eigene Emotionen nicht mehr wahrnehmen (fehlendes Glücksgefühl)
  • Schwierigkeit Entscheidungen zu treffen, erst recht „aus dem Bauch heraus“
  • Eigene Stärken und Schwächen nicht mehr realistisch einschätzen können
  • Vertrauen in sich selbst verloren oder kontinuierlich abnehmend

Fehlendes Eingreifen in sich selbst, fehlende Selbstkontrolle:

  • Zuwachs an Emotionen mit negativen Auswirkungen: Durchhalten oder Erschöpfen
  • Verzweifeltes Bemühen, die Darstellung seiner Selbst als Trugbild aufrechthalten
  • Verminderte bis fehlende Anpassungsfähigkeit
  • Zuerst Wille durchzuhalten, dann gebrochener Leistungswille
  • Angst einen Schritt zu gehen
  • Pessimismus (Verlust der Hoffnung)

Mangelhaftes soziales Bewusstsein, das fehlende Einbringen von sich selbst:

  • Mangelndes Einfühlvermögen (fehlende Empathie)
  • Fehlwahrnehmung des eigenen Umfeldes
  • Bedürfnisse von Mitmenschen werden immer unwichtiger

Mangelhaftes Beziehungsmanagement, das fehlende Einbeziehen des Anderen:

  • Keine Vision, d.h. andere zu motivieren ist unmöglich
  • Stupide Wiederholungen derselben Tätigkeiten und die Abnahme des Erreichen eines eigenen Zieles
  • Desinteresse an Anderen
  • Unfähigkeit oder mangelnde Kraft, Konflikte zu erkennen und zu lösen
  • Unfähigkeit Bindungen aufzubauen, zu erhalten, zu initiieren und auszubauen
  • Isolierung und Abgrenzung

Ursachen

Wie entsteht eine Störung? Eine Störung kann man immer bei einem Menschen feststellen, wenn in der Entwicklung das Maß nicht stimmt, d.h. zu viel oder zu wenig in der eigenen Entwicklung stattfindet. Meistens tritt der Burnout im Zusammenhang mit einer andauernden Belastungssituation, wie zum Beispiel permanentem Stress und Überforderung oder schweren Konflikten am Arbeitsplatz, auf. Daraus kann man schließen, dass sich die Ursachen sowohl im Individuum, als auch in kulturellen und arbeitsgemeinschaftlichen Bereichen wiederfinden. Hier haben wir für Sie eine Tabelle mit den Ursachen für Burnout zusammengestellt:

Innere Ursachen (patinetenbezogen)Soziale und organisations-psychologische Ursachen (Arbeit)Objektive Belastungsfaktoren (Arbeit)Allgemeine Ursachen (Gesellschaft)Zusätzliche Belastungssituationen (patientenbezogen)
  • Persönlichkeits-Struktur
  • dysfunktionale Kontrollüberzeugung
  • intrapersonale Fähigkeiten (Selbstwahrnehmung, Stressmanagement)
  • interpersonelle Fähigkeiten (soziale Kompetenz, Empathiefähigkeit)
  • Fachliche Defizite: schlechte oder gar keine Ausbildung, sprachliche Probleme
  • Arbeitsbelastung, Zeitmangel
  • Fremdbestimmung, Mangel an Kontrolle und Autonomie
  • Fehlende soziale Unterstützung (Kollegen, Chef)
  • Unfairness: unklare, widersprüchliche Vorgaben, unsinnige Arbeitsabläufe, Routine, Monotonie
  • fehlende Arbeitsplatzsicherheit
  • Körperliche Belastung
  • Arbeitszeiten: Schichtarbeit
  • Umgebungstemperatur
  • Lärm
  • indadäquate Beleuchtung
  • Anonymität, Unpersönlichkeit
  • Wertewandel
  • hohe Erwartung an helfende Berufe
  • bürokratische Kontrollsysteme
  • Wirtschaftslage
  • Probleme in der Familie oder Partnerschaft
  • Finanzielle Probleme

Behandlung

Natürlich kommt es immer auf den Grund der Auslösung der Krankheit an. Meistens ist es der Arbeitsplatz, was sich in den Statistiken widerspiegelt. Um nicht erneut in eine Belastende-Stresssituation zu gelangen, sollte man Teilzeitarbeit in Anspruch nehmen, oder Supervisionen absolvieren, in Alterszeit gehen oder für sich so viel Arbeit zutrauen, wie viel man schafft. In erster Linie ist die eigene Person wichtig, sodass man sich selber im Mittelpunkt sehen sollte und nicht die Arbeit und den ganzen Stress in der Umgebung.