Melancholische Depression

Die melancholische Depression charakterisiert nicht nur negative Eigenschaften, sondern verbirgt auch einige Wunderheiten! Sie ist eine Mischung zwischen Genie und Leblosigkeit...

Die Melancholie spiegelt eine fortgeschrittene und schwere Ausprägung der Depression wider. Die Betroffenen beklagen sich, dass sie nichts mehr fühlen können und keinerlei Lust empfinden können. Der Unterschied bei nicht melancholischen Depressiven ist dagegen, dass man deren Stimmung noch anregen kann. In der Regel kann man diesen Zustand auf keinen bestimmten Auslöser oder Grund zurückführen. Der seelische Zustand der Betroffenen schwankt zwischen Schwermut und Traurigkeit, diese Menschen neigen Misstrauen und sind sehr kritisch. Aber es gibt auch positive Eigenschaften dieser Krankheit sowie Verlässlichkeit und Selbstbeherrschung.

Nach Freud muss man allerdings die Melancholie von der Trauer abgrenzen, denn die Melancholie kann man nicht, so wie die Trauer durch eine positive Beeinflussung beheben. Sigmund Freund beschreibt in seinem Aufsatz, Trauer und Melancholie den Unterschied wie folgt: „Die Melancholie ist seelisch ausgezeichnet durch eine tief schmerzliche Verstimmung, eine Aufhebung des Interesses für die Außenwelt, durch den Verlust der Liebesfähigkeit, durch die Hemmung jeder Leistung und die Herabsetzung des Selbstgefühls, die sich in Selbstvorwürfen und Selbstbeschimpfungen äußert und bis zur wahnhaften Erwartung der Strafe steigert.“

Die Melancholie wird uns täglich durch Bilder oder Gedichte vor Augen geführt. Auch viele Berühmtheiten sowie Jean-Jacques Rousseau litten daran. Auch Rainer Maria Rilke hat sich in seinen Gedichten damit auseinander gesetzt. Ein Beispiel dazu ist Titel Tränenkrüglein :

"Andere fassen den Wein, andere fassen die Öle in dem gehöhlten Gewölb, das ihre Wandung umschrieb. Ich, als ein kleineres Maß und als schlankestes, höhle mich einem andern Bedarf, stürzenden Tränen zulieb. Wein wird reicher, und Öl klärt sich noch weiter im Kruge. Was mit den Tränen geschieht? - Sie machten mich schwer, machten mich blinder und machten mich schillern am Buge, machten mich brüchig zuletzt und machten mich leer".


Anhand dieses Gedichtes kann man die Krankheit von innen betrachten. Nur durch diese Krankheit entstanden viele Werke und Taten. Infolgedessen kann eine melancholische Depression das Leben des Betroffenen als ungenießbar gestalten, sie kann die Welt aber auch mit kreativen und aussagekräftigen Werken schmücken.